Ein Abend für den Wald

Ministerpräsident Bouffier stellt das Projekt „Unser Wald“ bei Senckenberg vor


Nie waren Schäden des Klimawandels sichtbarer: Stürme, Dürre und Borkenkäfer. Ganze Höhenzüge sind entwaldet, Fichten, Buchen und andere Laubbaumarten leiden in bisher unbekanntem Ausmaß. Das Ökosystem Wald ist bedroht – und damit auch seine vielfältigen Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen.

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat das Projekt „Unser Wald“ ins Leben gerufen und die Eckpunkte des 12-Punkte-Plans im Rahmen eines Themenabends bei Senckenberg vorgestellt. „Bedingt durch die Auswirkungen des Klimawandels“, so Bouffier, der auch Vorsitzender des Senckenberg-Kuratoriums ist, „ist der Wunsch der Bevölkerung stärker denn je, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.“ Diesem Wunsch, etwas tun zu können, hat die Hessische Landesregierung mit der Initiative Rechnung tragen. Sie fußt auf zwei Säulen: einer Spenden- und einer Baumpflanzaktion. 

Abend für den Wald
Auf dem Podium: Wissenschaft und Politik gemeinsam für den Wald.
Abend für den Wald
Für „unseren Wald“ stehen wir auf, aus vielerlei Beweggründen. In der Diskussion bestätigte sich der Wertewandel in der Gesellschaft: Der Wald als Rohstoffquelle tritt zurück hinter den Lieferanten von Ökosystemleistungen und den Erholungs- wie Erlebnisraum.

Den Wald zu bewahren, ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Ziel der Aktion von HessenForst ist die Wiederbewaldung Hunderter Kahlflächen mit Mischbaumarten, die als klimastabil gelten. Überall dort, wo bereits neue Bäume wachsen, werden diese ergänzt, um so für eine ausgewogene Baumartenmischung zu sorgen. Engagieren können sich Hess*innen mit einer Spende, als Sponsor*innen oder indem sie selbst zum Spaten greifen. Bislang (Stand: Juni 2020) sind Spenden in Höhe von über 80.000 Euro eingegangen, die für die Wiederbewaldung der hessischen Projektflächen Verwendung finden. Und das Land Hessen selbst fördert die Aktivitäten bis 2023 mit 200 Millionen Euro.

Wie sieht der Wald der Zukunft aus? Darüber sprach Prof. Dr. Thomas Hickler vom Senckenberg BiK-F.

Auch die Wissenschaft unterstützt

Im Arthur-von-Weinberg-Haus informierten Senckenberg-Generaldirektor Volker Mosbrugger, Thomas Hickler vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum sowie Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, die Öffentlichkeit über den wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Bedrohung des Waldes und der Natur überhaupt – und präsentierten Lösungsansätze. Denn die moderne Naturforschung kann hierzu beitragen, indem sie die wissenschaftlichen Grundlagen erarbeitet. Senckenberg beteiligt sich an einem Kooperationsprojekt mit der Goethe-Universität, dem ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und der ECT Flörsheim GmbH. Im Rahmen der Initiative werden im Raum Lampertsheim und im Stadtwald von Rüsselsheim trockenresistentere Eichenarten aus Süd- und Südosteuropa angepflanzt, um ihre Eignung als Wirtschaftsbäume zu testen.

Fakt ist: „Unser Wald“ braucht unsere Hilfe. Mit der Initiative sollen unsere Wälder widerstandsfähiger werden – schließlich möchten sich zukünftig auch unsere Kinder und Enkel an ihnen erfreuen.